19. Oktober 2023
Kinderkrippe Peißenberg: Sanierung abgeschlossen

Das von der Kinderhilfe Oberland integrativ betriebene „Kinderhaus am Berg“ in Peißenberg verfügt nun wieder über perfekte Bedingungen für die Krippenbetreuung. Nach aufwendigen Sanierungsarbeiten konnte das Untergeschoss am Stammhaus in der Bergstraße trockengelegt werden.

Peißenberg – „Kind müsste man noch einmal sein“: Das denkt man sich, wenn man die rund 110 Quadratmeter großen Räumlichkeiten der Kinderkrippe (Betreuung bis zum Alter von drei Jahren) im „Kinderhaus am Berg“ besichtigt. Neben Gruppen- und Schlafräumen gibt es für die Kleinen eine eigene Turnhalle zum Austoben. Dass man sich in einem Kellergeschoss befindet, merkt man nicht. Die Nordseite hat durch das Hanggefälle direkten Zugang zum Außenbereich der Kita. Die Räume sind hell und lichtdurchflutet. Baulich ist alles in einem Top-Zustand.

Die Fundamente steckten voller Feuchtigkeit


Das war nicht immer so. Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte man bei Feuchtigkeitsmessungen festgestellt, dass das Gemäuer des über 100 Jahre alten Gebäudes (ehemaliges Jugendheim und Quartier für die Wirtschaftsschule) über die Fundamente Feuchtigkeit gezogen hat. Zuerst dachte man, dass die Nässe von einem undichten Regenwasserkanal an der Bergstraße resultiert. Die Gemeinde und die Kinderhilfe reagierten: Ein Drainagensystem sollte die Kellerwände vor der Feuchtigkeit schützen. Doch das Resultat der Baumaßnahme war ernüchternd: Turnusmäßige Messungen, wie Planer Matthias Schamper („plan 3 architekten“) bei einem Pressetermin im Rückblick erzählt, haben „dermaßen schwankende Ergebnisse“ gebracht, dass erneut gehandelt werden musste. Anfang 2023 wurde schließlich damit begonnen, die Kellerwände „horizontal abzusperren“, wie es Schamper fachlich erklärt.

„Intensive Baumaßnahmen“


Das geschah mit Injektionsbohrungen und einem eingespritzten Paraffingel. Selbiges verhindert oder bremst die Kapillarwirkung der Feuchtigkeit. „Die Messungen seit der Sanierung sind allesamt perfekt“, bestätigt Schamper. Auch die Raumluftmessungen vor der Freigabe für die Kinderkrippe seien „weit unter den Grenzwerten gelegen“.

Man ist froh, nun wieder ins Stammhaus zurückzukehren


Von Seiten der Gemeinde ist man froh, dass die während der Bauarbeiten unter anderem ins Kinderhaus im ehemaligen Krankenhaus-Westtrakt ausgelagerte Krippe wieder ins Stammhaus zurückkehren konnte: „Es wäre sehr schade gewesen, wenn wir die schönen Räume als Kinderkrippe verloren hätten“, betont Rathausmitarbeiterin Sabine Solleder. Ähnlich äußert sich Bürgermeister Frank Zellner: „Es ist eine gute Nachricht, dass wir die Räume wieder guten Gewissens für unsere Kinder nutzen können.“ Der Rathauschef sprach von „intensiven Baumaßnahmen“, die rund 225 000 Euro gekostet hätten. Die Gemeinde wird davon den Löwenanteil tragen: „Wir haben diesbezüglich eine gute Lösung mit der Kinderhilfe gefunden“, so Zellner. Großes Lob bekam Einrichtungsleiterin Julia Eichberger beim Pressetermin von Kinderhilfe-Geschäftsführerin Anja Erndtmann: „Sie hat alles gut gemanagt. Sie macht einen super Job.“

Beitrag erschienen am 16.10.2023 in den Schongauer Nachrichten: Peißenberg: Kinderkrippe saniert, Freude über Rückkehr ins Stammhaus (merkur.de)